Vielschichtig. Von der Räumlichkeit der Flächenteilung
Ursula Döbereiner, Andrea Pichl, Katharina Schmidt, Albert Weis
Karl-Heinz Adler, Annemarie Balden-Wolff, Hermann Glöckner, Willy Wolff
Im Zentrum des Interesses stehen modernistische Entwürfe, die auf Schichtungen und Faltungen sowie Serialität und Linien-/Flächenkonstruktionen basieren. Die Ordnung der Dinge, die dem Prinzip der seriellen (Re)produzierbarkeit oder quasi mechanischen Malereiprozessen immanent ist, ist in der Moderne vielfach Ausdruck für Strukturen, die sowohl Bildräume, aber auch öffentliche Räume durchziehen. Somit ist jenes Formenvokabular nicht nur ästhetisches Gestaltungs- und Konstruktionselement. Es ist ebenso Bildmethode, um Ordnungsverfahren und Produktionsprozesse sichtbar zu machen, die auf (utopische) Gesellschaftssysteme verweisen.
Die teilweise ortsspezifischen Arbeiten der zeitgenössischen Künstler*innen nehmen Bezug auf die Bild- und Raumvorstellungen einiger der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der DDR, deren Œuvre für die (Ost)moderne prägend war:
Das künstlerische Schaffen Hermann Glöckners, der in den 1930er-Jahren den deutschen Konstruktivismus mitbegründete, war Zeit seines Lebens von Faltungen als bildkonstituierendem Prinzip bestimmt.
Karl-Heinz Adler hingegen gestaltete wie kaum ein anderer Künstler der DDR mit den von ihm entwickelten Bauplastiken und Formsteinen den öffentlichen Raum mit.
Im Fokus des künstlerischen Werks von Annemarie Balden-Wolff steht der abstrakte menschliche Körper als die Figur der Moderne.
Willy Wolff widmete sich ab den späten 1950er-Jahren dem Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien zur Herstellung gegenstandsloser, zwei- und dreidimensionaler Strukturen.