Architekturen
Dieselkraftwerk Cottbus
Das 1927 erbaute Dieselkraftwerk in Cottbus zählt zu den eindrucksvollsten Bauten des Architekten Werner Issel und ist ein markantes Beispiel für dessen Werk. Von seiner funktionalen Flexibilität zeugt die Umnutzung, die das Gebäude 80 Jahre später erfuhr: Seit 2008 beheimatet das Dieselkraftwerk das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst, Standort Cottbus (bis Juli 2017: dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk).
Aber auch das Gebäudeensemble selbst hat musealen Wert. Die beiden Bauteile der Anlage verkörpern bis heute die großen architektonischen Stile der 1920er-Jahre. Das Maschinenhaus nimmt in seiner gegliederten und nüchternen Ästhetik Elemente der Neuen Sachlichkeit auf. Das Schalthaus hingegen ist von der spielerischen und zuweilen ornamentalen Architektur des Backsteinexpressionismus geprägt.
Das Dieselkraftwerk war nur bis in die 1960er-Jahre in Betrieb: Zu Bauzeiten noch auf der Höhe des Fortschritts, war die Stromerzeugungstechnik des Umspannwerks schon bald überholt. Seine bauhistorische Relevanz verlor es dabei aber nicht. Mit dem Einzug des heutigen BLMK erhielt das Industriedenkmal nach vierjährigem Umbau unter Leitung des Architekturbüros Anderhalten im Jahre 2008 ein neues architektonisches Gewand.
Rathaushalle Frankfurt (Oder)
Die Halle des historischen Rathauses liegt im ehemaligen Mittelpunkt der einst untermauerten mittelalterlichen Stadt. In diesem Gebäude, das zu den schönsten Backsteinbauten der Stadt gehört, wurde am 2. Oktober 1965 die Galerie Junge Kunst gegründet. Ursprünglich für Markt- und Handelszwecke genutzt, besaß die zweischiffige Halle eine Balkendecke, die 1609 durch ein Kreuzgewölbe ersetzt wurde. Diese Gewölbeform prägt den Raum, den sieben Sandsteinsäulen gliedern.
Packhof Frankfurt (Oder)
Mitte des 18. Jahrhunderts als eingeschossiger Massivbau errichtet, wurde dieser nach 1855 mit einem Obergeschoss aus Fachwerk aufgestockt. Direkt an der Oderpromenade und unmittelbar neben dem Museum Viadrina gelegen, ist das Haus der letzte erhaltene unverputzte Fachwerkbau der Stadt. Sein ehemaliger profaner Zweck als Lager- und Speichergebäude prägt auch die nach alten Plänen rekonstruierte Architektur.