Tina Modotti Denn die Flamme stirbt nicht: Liebe, Leidenschaft und Revolution
Tina Modotti, Frau mit Fahne, 1928 © Tina Modotti, Leihgeber: Reinhard Schultz (Galerie Bilderwelt)
Die aus Italien stammende Tina Modotti (1896—1942) ist eine der faszinierendsten Frauengestalten des 20. Jahrhunderts. Sie war eine schillernde Persönlichkeit mit einem bewegten Leben: Emigrantin, Schauspielerin, Antifaschistin, Fotografin, Revolutionärin. Ihren Ruhm verdankt sie nicht nur ihrem fotografischen Werk, sondern ebenso ihrem politisch-sozialen Engagement, das sie zu den Brennpunkten ihrer Epoche führte.
1921 lernt Modotti den bekannten amerikanischen Fotografen Edward Weston kennen. Sie wird sein Lieblingsmodell, seine Geliebte und seine Schülerin. Angezogen von der revolutionären Aufbruchstimmung in Politik und Kunst zieht sie mit ihm im Sommer 1923 nach Mexiko. Die Begegnung mit dem Land prägt ihr Leben: Dort entsteht zwischen 1923 und 1930 ihr fotografisches Hauptwerk; sie hält dem Land einen Spiegel vor und identifiziert sich mit ihm sozial, politisch und kulturell.
Die Ausstellung bietet mit über 90 Fotografien einen Überblick über alle wesentlichen Bereiche von Modottis fotografischem Schaffen, so dass man ihren künstlerischen Werdegang nachvollziehen kann. Nach ersten Stillleben und Architekturaufnahmen wendet sie sich zum Menschenbild hin und entwickelt schon bald eine eigene, parteiliche Fotografie, die sich für eine gerechtere Welt einsetzt. Sie fotografiert die Lebensrealität der arbeitenden, armen Bevölkerung, insbesondere die Situation der Frauen und Kinder, und sie dokumentiert ebenso die revolutionäre
indigene Bewegung sowie Gewerkschafts- und Bauernversammlungen.
Neben Modottis Bildern, die die schwierigen Lebensumstände in Mexiko, aber auch den Kampf für eine bessere Zukunft widerspiegeln, werden in der Ausstellung auch Fotografien anderer Autoren präsentiert, die Tina Modotti in verschiedenen Phasen ihres facettenreichen Lebens festhielten.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit f3 – freiraum für fotografie
Alle Ausstellungsexponate sind Leihgaben von Reinhard Schultz, Galerie Bilderwelt