DIS-SONANZ. SELTMANN & Roland Rother Malerei, Zeichnung und Plastik
SELTMANN, Blindschleiche, 2014-2020, Mischtechnik auf Leinwand © Künstlerin, Foto: Ringela Riemke
Mit dieser Ausstellung werden zwei Positionen vorgestellt, die sich in ihrer Stilistik und Konzeption stark voneinander unterscheiden. Dennoch ließe sich ein die Gegensätze verbindender Bogen spannen, der im ikonografischen Sinne – Mensch und Tier – und im ethischen Verständnis – polare Seinszustände – gedeutet werden kann.
Der Bildhauer Roland Rother (Jahrgang 1944) versucht in seinem Werk die Fülle des Lebens im Licht des Schönen und des Hoffnungsvollen sowie eine ausbalancierte Harmonie zu erfassen. Die Malerin und Zeichnerin SELTMANN (bürgerlich Kerstin Seltmann) nimmt sich hingegen der Schattenseiten der menschlichen und tierischen Existenz,
wie etwa Bedrohung, Verlorenheit, Versehrtheit und Tod, an.
Die Auswahl der circa 20 Plastiken bzw. Zeichnungen von Roland Rother aus über vier Jahrzehnten konzentriert sich auf die Darstellung des Menschen und des Tieres. Rothers stilistische Vielgestaltigkeit, sein Pendeln zwischen Figuration und organoiden Abstraktionsgraden, wird auch hier nachvollziehbar. Die in der Ausstellung vorgestellten 32 Bilder von SELTMANN setzen auf ein scheinbar lineares Erzählen, das natürlich keines ist und mit unterschiedlichen Zeitebenen und Perspektiven arbeitet.