
Ronald Paris Frühe Bilder, Malerei und Zeichnung

Ronald Paris, Berliner Hinterhof, 1954, Mischtechnik auf Hartfaser © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Prof.-Ronald-Paris-Stiftung, Foto: Wolfgang Lücke
Das Frühwerk von Ronald Paris wäre in etwa ab dem Studienabschluss 1958 bis zu Mitte der 1960er-Jahren zu verorten. Die Mehrheit der vorgestellten Bilder entstand in seiner Berliner Zeit, bevor er von 1975 bis 1985 in Rostock und ab 1985 in Rangsdorf bis zu seinem Tod im Jahr 2021 dort arbeitete. Stilistisch sind sie durch einen klaren Bildaufbau, dunkle Farben und einer statischen, nicht narrativen Bildsprache geprägt.
Die circa 50 Malereien und Zeichnungen zeigen unspektakuläre Landschaften und Stillleben und in sich gekehrte Einzelporträts. Auf eine ausufernde Detailliertheit wird verzichtet. Alles wirkt erstarrt und wie angehalten in der Zeit. Hier ergibt sich eine konzeptionelle Nähe zu den sogenannten schwarzen Bildern der Berliner Harald Metzkes, Ernst Schroeder und Horst Zickelbein der 1950er-Jahre, deren Intentionen in einem Nachkriegsexistenzialismus wurzelten.
Paris, geboren 1933, absolvierte zunächst eine Lehre in Weimar als Glasmaler. Nach dem Abitur an der Arbeiter und Bauernfakultät in Jena konnte er von 1953 – 1958 ein Kunststudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee aufnehmen. Seine Lehrerinnen und Lehrer waren künstlerisch so verschiedenen Charaktere wie die Professorin Toni Mau und die Professoren Arno Mohr, Gabriele Mucchi und Kurt Robbel. 1963 bis 1966 war er Meisterschüler beim einstigen kritisch-realistischen Maler Otto Nagel.