
REAL POP 1960 – 1985. Malerei und Grafik zwischen Agit Pop und Kapitalistischem Realismus
Bettina von Arnim, Thomas Bayrle, KP Brehmer, Klaus Dennhardt, Christa Dichgans, Frieder Heinze, Wasja Götze, Jürgen Jentzsch, Joachim Jansong, Almut Heise, Detlef Lieffertz, Ingo Kirchner, Konrad Klapheck, Konrad Lueg, Oskar Manigk, Wolfgang Petrovsky, Sigmar Polke, Robert Rehfeldt, Gerhard Richter, Jürgen Schieferdecker, Klaus Staeck, Erika Stürmer-Alex, Hans Ticha, Dieter Tucholke, Wolf Vostell, Ruth Wolf-Rehfeldt, Willy Wolff, Helmut Zielke
Das Spektrum der künstlerischen Positionen bewegt sich stilistisch zwischen kritischem Realismus, Pop und Neo-Dada. Im inhaltlichen Fokus stehen gesellschaftliche Fragen, die durch Veränderungen von politischen, medialen und ökonomischen Systemen, dem Nachkriegswirtschaftswunder in der BRD und der „Wunderwirtschaft“ in der DDR bedingt wurden.
Das Spannungsfeld der ausgestellten Malereien und Grafiken erstreckt sich zwischen kritischen Kommentaren der Künstler des sogenannten Kapitalistischen Realismus und ernsten bis heiter-ironischen Reflexionen staatlicher Propaganda. Allerdings kann zwischen den künstlerischen Positionen aus Ost und West keine inhaltliche Grenze gezogen werden: Pop ist auf beiden Seiten der Mauer ein politisches Statement. Politik und Alltag werden mit ihren Gegenständen, Handlungen, Stereotypen und Rollenbildern in Frage gestellt und es wird der Konstruktion von Machtverhältnissen durch staatliche Werbung begegnet: Agitprop wird zu Agit Pop.
Die Künstler*innen greifen auf Motive, banale Materialien und die verführerische Optik der Alltags- oder Trivialkultur zurück, wie sie die durch Massenmedien wie Fernseher, Hochglanzmagazine, Tageszeitung, Plakat oder Werbung vermittelt werden. Neben Malerei werden Collagen, Plakate, Offset- und Siebdrucke sowie experimentelle grafische Kombinationsverfahren gezeigt, die häufig auf Grundlage von Medienbildern oder Fotografien entstanden.
Die Arbeiten aus dem Bestand des Brandenburgischen Landesmuseums werden maßgeblich erweitert um Leihgaben von Künstler*innen, Museen und Galerien sowie aus Privatbesitz.
Der Katalog zur Ausstellung ist an den Kassen in Frankfurt (Oder) und Cottbus erhältlich.