Jahresausstellung 2019. Sąsiedztwo i Distanz / Nähe und Dystans. Polnische und deutsche Druckgrafik aus der Sammlung des BLMK
Paweł Althamer, Franca Bartholomäi, Anna Baumgart, Tilo Baumgärtel, Halina Chrostowska, Andreas Dress, Edward Dwurnik, Christoph Feist, Stanisław Fijałkowski, Ellen Fuhr, Jacek Gaj, Martina Geist, Hubertus Giebe, Jerzy Grabowski, Inka Grebner, Izabella Gustowska, Alexander Gutsche, Angela Hampel, Michael Hengst, Mona Höke, Franziska Holstein, Katharina Immekus, Małgorzata Jabłońska, Andrzej Kalina, Witold Kaliński, Klaus Killisch, Alina Kus, Werner Liebmann, Manfred Luther, Kazimierz Makowski, Urte Maltzahn-Lietz, Maribel Mas, Wolfgang Mattheuer, Gerlinde Meyer, Piotr Młodożeniec, Michael Morgner, Maja Nagel, Franziska Neubert, Grzeogorz Nowicki, Ryszard Otręba, Mirosław Pawlowski, A.R. Penck, Julia Penndorf, Uwe Pfeifer, Krystyna Piotrowska, Jochen Plogsties, Nadine Respondek-Tschersich, Bodo Rott, Claudia Rößger, Christoph Ruckhäberle, Hans Scheuerecker, Cindy Schmiedichen, Petra Schuppenhauer, Wolfgang Smy, Jacek Sroka, Katrin Stangl, Antoni Starczewski, Erika Stürmer-Alex, Marcin Surzycki, Piotr Szurek, Hans Ticha, Jerzy Treliński, Max Uhlig, Eva Walker, Władysław Winiecki, Katja Zwirnmann
Im unmittelbaren Nebeneinander positionieren sich künstlerische Handschriften der 1960er-Jahre bis heute zu einem diskursiven Rundgang. Unterschiede und etwaige Gemeinsamkeiten im ästhetischen Reflex auf die vergangenen und aktuellen Zeitenläufe, samt ihren kulturellen, politischen und sozialen Verwerfungen, Umbrüchen und künstlerischen Herausforderungen, versinnbildlichen sich in den grafischen Strukturen.
Die Drucktechniken reichen vom Linol- und Holzschnitt, der Lithografie und unterschiedlichsten Varianten der Radierung, bis hin zum Siebdruck. Verstärkt ab den 90er-Jahren nutzen einige Künstler*innen neben den klassischen Drucktechniken den Offsetdruck, den digitalen Druck von Fotos oder vom Video-Still.
Surrealismus, Realismus, Expressives, Konkretes und Abstraktes, Mythisches, gesellschaftskritisch Metaphorisches, die Dekonstruktion von traditionellen Porträts und postmoderne Bilddiskurse prägen die Druckgrafiken beider Länder. Letztendlich standen im kulturpolitisch konkreten Raum in Polen und in der DDR folgende Fragen: Staatskunst oder ästhetische Eigenständigkeit? Anknüpfung an die klassische Moderne oder an die Nachkriegs- und Postmoderne? Abstraktion oder Gegenständlichkeit? Figuration als Teil einer kollektiven Erzählung oder als autarkes Zeichen? Traditionelle Drucktechniken oder Experimentelles?
Den Zusammenbruch des Ostblocks um 1990 erlebten die Jungen, geboren in den 60er- und 70er-Jahren als Chance und Herausforderung. Fragen nach dem künstlerischen Stil, nach dem Konzept, nach Abstraktion oder Figuration lagen in der Vergangenheit und konnten jederzeit aktiviert werden. Alles war möglich und konnte nun in seiner Gleichzeitigkeit auftreten.