
kolektiw wakuum & Jürgen Matschie pód kóžu / Unter die Haut

Hella Stoletzki, Sesn (Tatoo Maja), 2021 © Hella Stoletzki
kolektiw wakuum: Annelie Cemjerec, Luka Golinski, Alex Jonathan, Karoline Schneider, Hella Stoletzki
Die Ausstellung zeigt eine kompakte Auswahl von Werken einiger Mitglieder des in der Lausitz ansässigen kolektiw wakuum, einer losen Gruppe von Künstler*innen und Kulturaktivist*innen. Kombiniert werden diese Malereien, Zeichnungen, Filme und Plakate mit einer Serie von Schwarz-Weiß Fotografien des in Bautzen ansässigen Fotografen Jürgen Matschie/Jürgen Maćij.
Zentrales Anliegen des Kollektivs ist es, Vorstellungen und Konzepte sorbischer Identitäten zu reflektieren, gleichwohl auch zu entwerfen (und zu leben). Eng verknüpft mit der Lausitz und ihrer Geschichte / ihren Geschichten, ihren kulturellen Entwicklungen und Prägungen, ebenso wie mit ihren Brüchen, ihrem Veränderungspotenzial (und der Notwendigkeit zum Wandel) setzt sich das Schaffen von kolektiw wakuum mit den Traditionen sorbischer Kultur auseinander. Jedoch ist diese Auseinandersetzung nicht darauf beschränkt die Vergangenheit in Bilder, Texte, Filme etc. zu fixieren, vielmehr zielt kolektiv wakuum darauf ab, zeitgenössische Identitätsmodelle des Sorbischen zu produzieren und entsprechende, selbstbestimmte Handlungsräume zu eröffnen. Hierbei steht nicht das ländliche Brauchtum im Mittelpunkt des Interesses, vielmehr richtet sich der Fokus auf Formen und Möglichkeiten eines urbanen, feministischen, diversen Sorbentums, das in den Nischen von Subkulturen ebenso entwickelt wird, wie seine Spuren in Hochkulturen eingeschrieben sind.
Thematische Leitfäden der Gruppenausstellung bilden Fragen nach Bildern von Landschaft(en) und menschlichem Körper, Tätowierungen sowie Kleidung als identitätskonstituierende Faktoren der Selbstbestimmung und Selbstvergewisserung.