
Klangwelten – Bildkosmen Musik in bildender Kunst und Plakatkunst seit den 1970er Jahren

Johannes Heisig, Der Tanzpalast (Jazzpalast), 1986, Mischtechnik auf Hartfaser © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: Winfried Mausolf
Musikalische Impulse waren der bildenden Kunst vor allem im letzten Jahrhundert wichtige Inspirationsquelle, beflügelten geradezu künstlerische Abstraktionsbestrebungen und führten zu synästhetischen Zwischenwelten. Musiker, Komponisten, Dirigenten, Sänger, Tänzer, aber auch Musikinstrumente wurden zu Motiv. Frei assoziative Arbeiten visualisierten musikalische Phänomene. Musikalische Begriffe wie Harmonie, Komposition und Klangfarbe sind auch in der bildenden Kunst treffliche Charakteristika. Dabei verwischen die Grenzen zwischen den Schwesterkünsten in der zeitgenössischen Kunst mit Installation, Performance und Videokunst zunehmend. Natürlich gibt es in der Ausstellung auch etwas zu Hören, doch auch Pause und Stille in unserer ständig lärmenden Geräuschkulisse werden zu Thema und wollen genossen werden. Dabei sind die vorgestellten Klang- und Bildwelten erstaunlich vielfältig im breiten Kosmos der musikalischen Inspirationsmöglichkeiten.
Der Festsaal wird einen eigenen Planeten mit vier Positionen deutscher Plakatkunst innerhalb dieser klangvollen Bildwelten bilden: Vom Opern- bis zum Jazzplakat sowie papiernen Ankündigungen für Veranstaltungen neuer Musik spiegeln diese ebenfalls das gesamte Spektrum künstlerischer Formgebung von der Abstraktion bis zum Fotoporträt wider. Plakate bieten zusätzlich noch die Möglichkeit, Typografie zum Schwingen zu bringen, gleichzeitig müssen sie aber auch – gemäß ihrem Kommunikationsauftrag – ein erfolgreiches Lockmittel für die zukünftig erklingende Musik sein.