Der sachliche Blick in der DDR. Malerei und Plastik aus der Sammlung des BLMK
Monika Geilsdorf, Selbstbildnis, 1976, Öl und Tempera auf Hartfaserplatte, Foto: Winfried Mausolf
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Rolf Biebl, Henri Deparade, Kurt Dornis, Heinrich Drake, Petra Flemming, Wieland Förster, Günther Friedrich, Monika Geilsdorf, Erich Gerlach, Clemens Gröszer, Ulrich Hachulla, Friedrich B. Henkel, Bernd Hertel, Werner Juza, Susanne Kandt-Horn, Manfred Kastner, Konrad Knebel, Wilhelm Lachnit, Gerhard Lichtenfeld, Rolf Lindemann, Heinz Mäde, Wolfgang Mattheuer, Rainer Mersiowsky, Arno Mohr, Gerhard Kurt Müller, Rudolf Nehmer, Ronald Paris, Uwe Pfeifer, Gudrun Pontius, Curt Querner, Günter Richter, Arno Rink, Christa Sammler, Harald K. Schulze, Anna Franziska Schwarzbach, Volker Stelzmann, Oskar Erich Stephan, Günter Thiele, Hans Ticha, Angelika Tübke, Werner Tübke, Karl Völker, Norbert Wagenbrett, Willy Wolff, Heinz Zander, Doris Ziegler
Dabei handelt es sich nicht um eine einheitliche stilistische Haltung, denn dafür sind die Handschriften und Bildaussagen zu differenziert. Eher geht es in den vorgestellten rund 80 Bildern bzw. Skulpturen von 46 Künstler*innen um einen distanzierten, teils kritischen Bezug zur Realität, verbunden mit einer gleichzeitigen Verankerung in einer akademisch-handwerklichen Tradition des Gegenständlichen.
Die vorgestellten Künstler*innen stehen in einem internationalen Kontext der sogenannten Neuen Figuration (Hans Platschek), die unter anderem durch Pop Art und den verschiedenen Realismen an Kontur gewann. Im Westen distanzierten sich diese Spielarten des Gegenständlichen von der abstrakten Kunst – im Ostblock vom mehr oder weniger verordneten Sozialistischen Realismus. Der sachliche Blick gerät zum Innehalten im Strom der Alltäglichkeit, zum Aus-der-Zeit-Fallen, und sie wiederum umso stärker bewusstmachend und individuell repräsentierend.