
Christiane Bergelt. share a mess

luigigi, 2019, Öl auf Papier, Foto Torsten Stapel © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Aus der Farbe heraus arbeiten, auf sie „hören“ und ihren differenzierten Intentionen folgen, bezieht ihre Konsistenz mit ein. Ihre Materialität – weich, spröd, pastos, durchscheinend – prägt ebenso das Bild wie ihre Ausstrahlung selbst. Farbe wird so zum Motiv und Inhalt, Thema und Objekt zugleich.
Aus dem Farbfluss kann allmählich so etwas wie Gegenständlichkeit auftauchen oder das Sichtbare entfaltet sich im Bereich des sogenannten Ungegenständlichen. Phantastisches und Profanes, Anorganisches und Geometrisches. Schönklang und Dissonanz evozieren Bildwelten die auf der Leinwand, doch ebenso oft auf unterschiedlichen Papieren entstehen.
Bereits die Entscheidung für diese oder jene Oberflächenbeschaffenheit eines Bildgrundes, könnte für die Richtung des zu Malenden entscheidend sein. Zum malerischen Impuls kann aber ebenso eine konkrete Situation, eine Person, das Naturstudium, aber gleichfalls eine Stimmung, ein Gedicht oder ein Klang führen. Es kommt ein Arbeitsprozess in Gang, der den Zufall und die ästhetisch-formale Eigendynamik von Farbe und Form ebenso mit einbezieht, wie den gestaltenden Willen seitens der Malerin, der zwischen dem Bewussten und dem Unbewussten zuhause zu sein scheint.
Die im Packhof vorgestellten, großformatigen, eventuell auch nur schreibblockgroßen Bilder sind größtenteils zum ersten Mal zu sehen. Viele von ihnen wurden eigens für die Ausstellung gemalt.