Sven Gatter. Echo Tektur Ruinen und Modelle
Fotografie: Sven Gatter, aus der Reihe: Echo Tektur. Ruinen und Modelle, 2018–2021, © Sven Gatter
Seit einem Stipendienaufenthalt im Brandenburgischen Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf widmet sich der Künstler Sven Gatter verschwindenden Architekturen im ländlichen Raum. Die in dieser Auseinandersetzung entstehende Werkreihe nennt er ECHO TEKTUR. Zu ihr gehören mehrere Gruppen von Schwarz-Weiß- und Farbfotografien, die die ruinenartigen Reste von aufgegebenen Ziegelsteingehöften, Gasthöfen, kleineren Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben sowie das in ihnen zurückgelassene Inventar zeigen. Seinen Bildgegenstand macht er dabei nur fragmentarisch sichtbar, wodurch eine konkrete Verortung der festgehaltenen Objekte und Szenerien unmöglich wird. Stattdessen treten ihre Erscheinungsformen und Ordnungen in den Vordergrund.
In die Werkreihe integriert er auch Fotografien von im Lehrbauhof Großräschen (Niederlausitz) gefundenen sowie im eigenen Atelier inszenierten Architekturmodellen und Materialkonstellationen. Die so herbeigeführte Konfrontation der Sujets Ruine und Modell begreift er als eine Metapher für die ambivalenten Phänomene, von denen Transformationsprozesse stets begleitet sind: Zerstörung und Neuinterpretation, existentielle Bedrohung und spielerische Anverwandlung, Frust und Lust. Zugleich will er sie als Projektionsfläche für all die offenen Fragen, die den strukturellen Wandel von ländlichen Regionen begleiten, verstanden wissen.
Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) zeigt erstmals einen repräsentativen Ausschnitt der ECHO TEKTUR-Arbeit in einer Ausstellung.
Förderpartner der Ausstellung
Begleitet und gefördert wird diese Präsentation durch das Potsdamer Institute For Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS).
Das IASS forscht mit dem Ziel, Transformationsprozesse hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen, zu befördern und zu gestalten. Der Forschungsansatz des Instituts ist transdisziplinär, transformativ und ko-kreativ: Die Entwicklung des Problemverständnisses und der Lösungsoptionen erfolgen in Kooperationen zwischen den Wissenschaften, der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Gefördert wird das Institut von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg.