Das Paradies war nie. Katia Fouquet, Oskar Manigk
Katia Fouquet, Neo-Liberalismus, 2019, Buntstift auf Papier, © Künstlerin
Repräsentationen von Macht- und Gewaltvorstellungen, Figuren aus der Film- und Unterhaltungsindustrie sowie geschlechtertypische Vorstellungen über das Künstlerdasein und die Kunstproduktion bilden thematische Schwerpunkte.
Die Berliner Künstlerin Katia Fouquet (*1975) setzt sich dabei mit in Medienbildern und Internet kursierenden Repräsentationsmodi auseinander. Diese transformiert sie in das analoge Medium der Zeichnung und später wiederum in räumlicherzählerische Strukturen wie Installationen, Film oder graphic novel. Stilistisch orientiert sie sich mit ihrer Bildsprache und der Farbwahl an Vorbildern der Klassischen Moderne, wie Oskar Schlemmer als auch am zeitgenössischen Comic.
Oskar Manigk (*1934) konzentrierte sich seit den späten 1960er-Jahren auf die Figur und den Gegenstand. Periodisch und parallel dazu entstanden zudem abstrakt-ornamentale Bilder. Aus dem Kontext der DDR heraus entwickelte der in Ückeritz arbeitende Künstler seinen expressiv-grotesken und zum Teil vital-aggressiven Stil, der sich in den letzten Jahren etwas beruhigte. Manigk ist an einer Bildwelt interessiert, die im anderen Geschlecht das turbulente Projektionsfeld für das große Lebensdrama zwischen Eros und Thanatos ausmacht. Seine Malereien bilden bis heute Bühnen für den ewigen Kampf der Geschlechter, für absurde Verstrickungen des Ichs im Netz aus Trieb und sozial-normativen Pflichten.