
Aus dem Rahmen fallen… ATAK, Blexbolex, Anke Feuchtenberger

ATAK, S. 5/6 (Landschaft C.D. Friedrich), 2015, Mischtechnik auf Papier, Aus: Martha, 2016, Aladin Verlag Hamburg, © Künstler
Das den Bildern immanente Formen- und Themenvokabular entspringt der Kunstgeschichte ebenso wie es auf globale Massenkulturen verweist.
Georg Barber alias Atak (geb. 1967 in Frankfurt (Oder), lebt und arbeitet in Berlin) ist Professor an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit mehr als 25 Jahren prägt er die aus der Ost-Berliner Gegenkultur hervorgegangene Szene von Zeichner*innen, die an der Schnittstelle von Hochkultur, Populärkunst und Illustration, zwischen Comic und Malerei bzw. Zeichnung arbeiten. Signifikant ist seine Auseinandersetzung mit Zeit- und Kunstgeschichte über seine spezifische Bildproduktion. Das schöne Leben, das schräge Leben und der Wunsch nach Lebensfreiräumen bestimmen seine Bilder. Das Werk von Atak zeichnet sich vor allem auch durch fantasiegeladene Transfers von literarischem Text in Bild aus, die weit über klassische Illustrationen hinausgehen.
Blexbolex (geb. 1966 in Douai, Frankreich) lebt und arbeitet in Leipzig. In seiner Heimat gilt er als einer der wesentlichsten Zeichner der zeitgenössischen Kunstszene, der das Medium des Künstlerbuches in der Gegenwart aufleben lässt. Seine Bildserien entwerfen eine oft dystopische Zukunft: Lust- und stilvoll, geschichtsbeladen und gleichermaßen geschichtsvergessen unternimmt die Menschheit Reisen ins Bilderland des menschlichen (Unter-)Bewusstseins und der Kulturgeschichte. Seine Arbeit basiert auf einem höchst elaborierten und aufwändigen Umgang mit unterschiedlichsten Druckverfahren, die oft künstlerische Reproduktionsformen traditioneller, händischer Druckgrafik mit neuen technologischen Methoden verbinden.
Die oftmals mit Kohle gezeichneten Bilder von Anke Feuchtenberger (ver)führen Betrachter*innen in vertraut-fremde Welten. Mit Fantasie, Hintergründigkeit und der Kunstgeschichte im Kopf, entwirft die Künstlerin keine Fantasiewelten, sondern leitet Handlungen und Handlungsräume von abstrahierten Alltagswirklichkeiten ab. Vielfach spiegeln und hinterfragen die Bilder hierbei Lebensrealitäten von Frauen. Anke Feuchtenberger (geb. 1963 in Ost-Berlin) lebt maßgeblich in Vorpommern und arbeitet als Professorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Seit den frühen 1990er-Jahren ist sie eine der wegweisendsten Graphic Novel-Pionierinnen.