
Risse im Schatten Oder die (Un)gewissheiten der Erinnerung

Wiliam Kentridge, Zeichnung für Felix im Exil (Figuren Auge in Auge), 1994, Holzkohle und Pastell auf Papier © Künstler
Micha Brendel, Johannes Heisig, Sabine Herrmann, William Kentridge, Klaus Killisch u.a.
Im Zentrum steht William Kentridges expressiver Kohleanimationsfilm Felix in Exile (1994), der die bewegende Geschichte des Exilanten Felix und der Landvermesserin Nandi erzählt. Ihre Erinnerungen an eine gemeinsame Heimat und deren wechselvolle Historie verschmelzen in einer eindrucksvollen Bildsprache.
Johannes Heisigs Malereizyklus Die Krähe (2011), inspiriert von Gedichten des britischen Schriftstellers Ted Hughes, reflektiert die existenzielle Auseinandersetzung mit Schuld, Verzweiflung sowie Einsamkeit und Zweisamkeit.
Radikale Fragestellungen tradierter Gesellschaftsnormen und Identitätskonstruktionen prägen die zwischen Malerei und Zeichnung oszillierenden Werke von Miriam Cahn. Besonders die Ideologisierung geschlechtsspezifischer Rollenbilder sowie die Themen Krieg und Gewalt werden anhand der Repräsentation des menschlichen Körpers kritisch hinterfragt.
Sabine Herrmanns gestische Malereien sind von grafischen Fragmenten durchzogen und zeichnen sich durch ihre verschiedenen Schichtungs- und Bearbeitungstechniken aus. Ihre figurativen Konstellationen spiegeln das fragile Verhältnis zwischen individueller Identität, Imaginationsraum und der Spannung zwischen innerer und äußerer Wirklichkeit wider.
Schließlich lenken Klaus Killischs Porträts anonymer, gesichtsloser Raucher den Blick auf das Zeitlose und Schemenhafte in der Darstellung von Menschen. In ihren diffus-monochromen Bildräumen wirken sie wie stille Zeugen der (Bild-)Geschichte und Realität.
Diese Ausstellung bietet eine vielschichtige Reflexion über die erzählerische Kraft von Bildern und deren Möglichkeit, Erinnerung, Identität und menschliche Erfahrung visuell zu verdichten.
Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK), der Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und der Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau im Rahmen des Lausitz Festival 2025.


