Leon Kahane gedenken unserer durch die Tat!
Leon Kahane, 16. und 17. Dezember 1945, 2022, Fine Art Print on Alu Dibond, Sammlung BLMK
Die Ausstellung besteht aus einer Serie großformatiger Fine Art Prints auf Alu-Dibond, einer Reihevon Plakaten sowie einer Video-Arbeit. Die Bilder zeigen ursprünglich A4-große, auf das Maß von 200 x 135 cm vergrößerte Ausrisse aus DDR-Propagandaplakaten. Die Texte, ebenso wie die Abbildungen, sind nur ausschnittweise zu lesen bzw. zu sehen: Sie handeln von Volk und Revolution, Opfer und Faschismus, vom Frieden in der Welt. Es gibt rein typografische Designs und solche, die außer der Textbotschaft auch etwas abbilden: eine Taube, eine Weltkugel oder den Schattenriss eines historischen Schiffs. Das ideologische Vermächtnis der DDR ist inzwischen sowohl in den tagespolitischen als auch in den kulturellen Debatten der Gegenwart angekommen. Dabei fällt immer wieder auf, dass
die Selbstbezeichnungen der DDR als sozialistisch, solidarisch und antifaschistisch besonders attraktiv für die deutsche Suche nach Identität ist.
Leon Kahane (geb. 1985 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin und Tel Aviv) widmet sich Themenkomplexen die auch mit seiner eigenen Biografie verknüpft sind. Denn die Plakatfragmente stammen aus dem Archiv seines Großvaters Max Kahane, der den Faschismus in den Internationalen Brigaden und später in der Résistance bekämpft hatte und nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalist über die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und den Eichmann-Prozess berichtet hat.