
Raum/Figuren Markus Daum, Sabine Herrmann, Thomas Herrmann, Michael Morgner, Ilka Raupach

Sabine Herrmann, Frau im Rad, 1991, Kohle, Pigmente auf Jute © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: Klaus Killisch
Die vielfach großformatigen Werke oszillieren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, indem Figuren geradezu von der Leinwand in den Raum (und zurück) „wandern“. Nie geht es hierbei um realistische Abbilder der menschlichen Figur. Abstrahiert, schemenhaft, manchmal geradezu phantomartig sind sie im ansonsten meist flächigen Bild- bzw. Skulpturenraum verortet.
Geradezu existenzialistisch beschäftigen sich die ausgestellten Werke mit dem basalen menschlichen Dasein und der Bedeutung des Individuums. Freiheit und Verantwortung des Einzelnen für die Schaffung der eigenen Identität wird hierbei vielfach als das Fundament und gleichzeitig das Ziel des Seins begriffen. Allen Werken haftet eine formale sowie thematische Zeitlosigkeit an, denn die Frage nach der Quintessenz menschlichen Daseins zieht sich von Beginn an durch die Künste ebenso wie die Philosophie, aber auch den Natur- und Gesellschaftswissenschaften. Zwischen Realitätsbetrachtungen und Utopieproduktion positioniert sich Kunst als sinnlich erfahr- und unmittelbar erlebbare Schnittstelle einer ästhetischen Praxis.