
Heilbronner Straße in Frankfurt (Oder)
Frank Maasdorf
König, 1985, Holz, 100 x 35 x 35 cm, Foto: Ludwig Rauch,
© VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
Expressivität und Spontanität bestimmen den Rhythmus der Holzskulptur. Der Dresdner Bildhauer benutzte dafür Kettensäge und Axt. Die rohen und groben Schnitte sind noch gut zu erkennen. Die Namensgebung könnte spontan und assoziativ erfolgt sein. Einen König in dieser Skulptur zu erkennen, liegt nahe. Der obere Teil deutet so etwas wie eine Krone an. Ein König hat verschiedene Bedeutungs- und Identitätsebenen. Es gibt den echten König eines Reiches, eines Landes. Es existiert der König in den Religionen, Mythen, Sagen, Märchen und Epen. Eine weitere Königsgestalt taucht umgangssprachlich im Alltag auf. Traumdeutend kann der König (Kaiser) in der Hierarchie des Seelenhaushaltes eine positiv oder negativ beeinflussende Gestalt für uns sein. AH
Frank Maasdorf
- 1950 geboren in Dresden
- 1972 – 1977 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR (VBK-DDR)
- lebt und arbeitet in Dresden
Mitmachangebot:
Einmal König*in einer Künstlerkolonie sein-Eine spielerische Kunstbegegnung
- Dauer: beliebig
- Alter: 3-99
- Teilnehmer: mind. 4
- Materialien: künstlerische Utensilien, die gerade zur Hand sind, z. B. Stift, Papier, Farben, Pinsel und vieles mehr
Spielanleitung
Dieses Spiel lädt dazu ein, einmal König*in zu sein! Dafür müssen zu Beginn zunächst ein König oder eine Königin sowie ein* Spielleiter*in gewählt werden. Aber keine Sorge, die Amtszeit des ersten Regenten bzw. der Regentin wird nur von kurzer Dauer sein und Sie selbst werden Gelegenheit haben, König oder Königin zu sein. Ihre Untertanen werden dann allesamt Künstler*innen einer Künstlerkolonie sein.
Ist eine erste Wahl getroffen, so kann der König oder die Königin Anweisungen geben. Diese sollten künstlerischen Charakter haben. Hier ein paar Beispiele: „Malt mir einen Keks“, „Zeichnet ein Glas Wasser“, „Gestaltet tolle Fensterbilder“, „Knetet eine Figur“ und so weiter…. . Das beste Kunstwerk jeder Amtszeit gewinnt und der beste Künstler oder die beste Künstlerin wird Nachfolger*in. Dabei kann sich auch der aktuelle Regent oder die Regentin am kreativen Treiben beteiligen und so die Gelegenheit erhalten, seine/ihre Amtszeit zu verlängern. Am Ende gewinnt, wer die meisten Amtszeiten inne hatte und erhält alle Kunstwerke des Spiels. Bei Bedarf legen die Mitspieler*innen im Vorfeld eine Zeitbegrenzung pro Regierungszeit fest
Spielleiter*in
Die Entscheidung über das jeweils beste Kunstwerk fällt der oder die Spielleiter*in. Er oder sie behält außerdem den Überblick und führt Buch über die Anzahl der Amtszeiten.
Jan Brokof
Landstraße, 2001, Lack, Holz, 183 x 194 x 6 cm, Foto: Jan Brokof © Künstler
Mit handelsüblichen Platten und Farben aus dem Baumarkt baute der Berliner Künstler sein Bildobjekt. Es besteht aus fünf Teilen: zwei Wolken und drei Straßensegmente. Das gesamte Ensemble ist mit Grautönen zwischen Schwarz und Weiß bemalt. Die Landstraße vereint Malerei und Relief zu einem Objekt der Phantasie. Alles zusammen wirkt stark räumlich. Die Straße führt in die Unendlichkeit, drumherum blähen sich Wolken. Die scheinbare Tiefenwirkung führt in Wirklichkeit in die Höhe des Raumes. Das Bildobjekt wirkt wie eine Kulisse für einen Trickfilm oder für ein Bühnenstück. Es ähnelt aber ebenso einem Piktogramm und könnte an ein großes Verkehrsschild denken lassen – und so weiter. AH
Jan Brokof
- geboren in Schwedt
- 1999 – 2004 Studium der Malerei, Grafik und anderer künstlerischen Medien an der Hochschule
- für Bildende Künste Dresden
- 2004 – 2006 Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach
- seit 2010 Mitglied der Theatergruppe „and company“
Mitmachangebot:
Kunstwerk weitergestalten-KunstRucksack
Das wie eine Kulisse wirkende Kunstobjekt mit dem Titel „Landstraße“ von Jan Brokof besteht aus zwei flächigen Wolken und drei Straßensegmente, die ins Unendliche zu führen scheinen und in ihrer grau, schwarzen und weißen Farbigkeit recht nüchtern wirken.
Bühnen- oder Filmkulisse sind in der Regel verschiebbar. Wenn man Jan Brokofs Landstraßensegmente nun also verschieben und anders anordnen oder gar ergänzen würde…
Probieren Sie es aus und leihen Sie sich einen unserer beliebten KunstRucksäcke mit den beschriebenen 5 Einzelteilen aus. Fügen Sie diese zu einer eigenen Kulisse zusammen und erwecken Sie diese mit Ergänzungen zum Leben. Senden Sie uns anschließend gern ein Bild ihrer eigenen Kulisse zu.
Anfragen und weitere Informationen unter oder LINK zur Webseite:
Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK)
Jette Panzer, Museumspädagogin
+49 335 283 959 123
kunstvermittlung.frankfurt@blmk.de
Horst Krüger
Wagen mit der Giraffe Nita, 2002, mixed media, 170 x 60 x 160 cm, Foto: BLMK,
© Künstler
In dem Wagen mit/Giraffe Nita grüßt uns ein Bonsaiparadies. Am Wagen sind die Hoheitszeichen des Waldes und der Lüfte angebracht: Adler, Auerhahn, Vogel, Eichhörnchen und Schmetterlinge. Dazu leuchten die wundervollen Blumen und die Tannen setzen einen kraftvollen Grünakkord.
Das Paradies hat zwei Glocken an den Wagenseiten und bereifte Räder. Es kann je nach Sehnsuchtsbedarf hier oder dorthin gefahren werden. Im Paradies sitzt ein hölzerner Papagei auf einer Tanne, zwei Plastiksaurier machen Männchen. Trotz Jäger bleiben Ricke und die Rehkitze ruhig. In der Mitte steht die Giraffe namens Nita. Sie gleicht einem Leuchtturm und sieht uns gelassen an. Der Jäger trägt sein Gewehr geschultert und das Fernglas hat er im Anschlag. Wird er schießen und wenn ja, auf wen? AH
Horst Krüger
- 1936 geboren in Kirchhain,
- arbeitete in der Landwirtschaft u.a. als Tierpfleger, Frührentner
- lebt in Nauen
Mitmachangebot:
Fotografiertes Stillleben-Mach deins draus!
Ein Stillleben ist ein Kunstwerk, das die bildhafte Darstellung lebloser und unbewegter kleinerer Gegenstände (z. B. Lebensmittel, Gefäße oder Blumen) in einer bestimmten Komposition nach formalkünstlerischen, inhaltlichen (oft symbolischen) und ästhetischen Gesichtspunkten darstellt. Zuweilen beleben Insekten und Tiere oder die Anwesenheit von Menschen das Kunstwerk.
Machen Sie mit und gestaltet Sie ihr eigenes Stillleben! Suchen Sie sich dafür ein Behältnis ihrer Wahl und befüllen Sie dieses mit verschiedenen Objekten. Fotografieren Sie anschließend Ihr Stillleben, geben Sie ihm einen Titel und senden Sie das Foto unter Angabe ihres Namens an:
Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK)
Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Str. 11
15230 Frankfurt (Oder)
kunstvermittlung.frankfurt@blmk.de
Einsendeschluss ist der 6.6.2021! Wir stellen eine Auswahl online.
Michael Voll
Turm, 1997, Pappmaché, 220 x 105 cm, © Künstler
Der Frankfurter Künstler studierte Architektur und arbeitete lange in diesem Beruf. Das erklärt vielleicht sein großes Thema: der Mensch verbaut die Städte und zersiedelt seine Umwelt, zerstört letztendlich die Natur. In diesem Kontext einer tendenziellen Zivilisationskritik ist der übermannshohe Turm zu sehen.
Unterschiedlich große runde Pappscheiben werden aufeinandergelegt. Ab dem oberen Drittel wandeln sie sich zu Vierecken, um schließlich in einem roten Quadrat den Turm zu bekrönen. Man könnte sich den Turm zu Babel vorstellen, also die alttestamentarische Metapher auf die Hybris des Menschen, der die von Gott gesetzte Grenze zu überschreiten versucht. Auch sind andere Lesarten möglich, so wie es bei einem Kunstwerk ist, das abstrahierend immer noch Reste des Realen in sich trägt. AH
Michael Voll
- geboren in Berlin
- 1963-67 Lehre als Betonfacharbeiter
- 1968-72 Studium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar
- 1972-79 Architekt
- seit 1979 arbeitet und lebt in Frankfurt (Oder)
Legende: Armin Hauer AH
Mitmachangebot:
Kunstverwandtschaft-Stadtspaziergang
In der Großen Scharrnstraße im Stadtzentrum von Frankfurt (Oder) sind zwei Motive in Betonguss des Frankfurter Künstlers und Architekten Michael Voll aus dem Jahr 1987 zu finden. Begeben Sie sich auf Spurensuche und halten Sie nach zwei „Technische Formen“ als Wandgestaltung Ausschau!

