
Große Scharrnstraße in Frankfurt (Oder)

Hans Scheib
Paar, 1986, Holz, 206 x 120 x 45 cm, Foto: Bernd Kuhnert, © Künstler
Der Berliner Bildhauer sägte und schlug die beiden Figuren aus verschiedenen Holzstücken und setzte diese dann zusammen. Die Farbe ist sporadisch und expressiv aufgetragen. An manchen Stellen betont sie Auge, Mund, Gesäß oder Hände. Höchstwahrscheinlich diente auch die Farbe dem Bildhauer zur Markierung der herauszuarbeitenden Figuren.
Mann und Frau haben die Rollen des Klischees getauscht. Die Frau steht und der Mann kniet. Sie hat den Mund aufgerissen – sein Gesicht ist verdeckt. Weitere Gegensätze lassen sich erkennen: nackte Füße – beschuhte Füße, laut und leis, offene Form – geschlossene und so weiter. Das Paar passt nicht zusammen und ist es dennoch. Es ist ein großes emotionales Drama, das da in neoexpressiver Sprache der 80er-Jahre zu uns spricht. AH
Hans Scheib
- 1949 geboren in Potsdam
- 1971-1976 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- bis 1985 freiberuflich in Berlin
- bis 1985 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR (VBK-DDR)
- 1985 Übersiedlung nach West-Berlin
- lebt und arbeitet in Berlin
Kunst nachgestellt
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